Muttersprache ist bei Kita-Eintritt egal
Die deutsche Sprache ist nicht vom Aussterben bedroht, wie rund die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen. Nichtsdestotrotz erklärt die Mehrheit der deutschsprachigen Auslandskitas, dass für sie die Muttersprache der aufzunehmenden Kinder irrelevant ist. Hierfür wurden bei der letzten VDKA-Umfrage* 81 deutsche Auslandskindergärten in Europa (62) und Nordamerika (19) befragt. Eine Gefahr für die Muttersprache Deutsch ist diese Haltung nicht – im Gegenteil.
Deutsch für die Minderheit relevant
Für 10 % der deutschen Auslandskindergärten ist die Beherrschung der deutschen Sprache bei Aufnahme des Kindes Voraussetzung. Fast jede dritte Auslandskita (30 %) ist der Ansicht, dass das Kind bei Kita-Eintritt entweder Deutsch oder die Landessprache sprechen sollte. Lediglich 2 % stufen dafür allein die Landessprache als relevant ein.
Frühe Kindheit: Der ideale Moment
Die Mehrheit der deutschen Auslandskitas betrachtet die Muttersprache des Kindes als irrelevant für die Aufnahme in ihre Einrichtung. Für 6 von 10 Kindergärten (58 %) ist es nicht von Bedeutung, welche Muttersprache das Kind spricht. Hierbei ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Muttersprache als solche vernachlässigt wird. Vielmehr ist der Kindergarten für den Zweitspracherwerb der ideale Zeitpunkt und Ort im Leben eines Menschen. Je früher ein Kind eine zweite Sprache erwirbt, desto besser beherrscht sie diese. Dank ihrer kognitiven Fähigkeiten meistern die Kinder spielend einfach den Spracherwerb des Deutschen, sodass sie bis zum Schuleintritt das muttersprachliche Niveau erreichen können.
Kitas: Wegbereiter für „Bildung Made in Germany“
Doch nicht nur das Kind ist gut ausgestattet für den Erwerb des Deutschen, sondern auch die Kitas leisten ihren Beitrag: So sind laut Umfrage bei 3 von 4 deutschen Auslandskitas mehr als 50 % aller ErzieherInnen deutsche MuttersprachlerInnen. Diese sprechen mit den Kindern im Idealfall nur auf Deutsch und orientieren sich an dem meist an Zweisprachigkeit ausgerichteten pädagogischen Konzept. Auch Fortbildungen und Spezialisierungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache oder Deutsch als Zweitsprache komplettieren die optimalen Bedingungen für den gelungenen Erwerb des Deutschen; ganz egal, welche Muttersprache das Kind hat. Zumal die Kitas meist in Metropolen liegen und dort Dank des guten Rufes von Bildung „Made in Germany“ Familien mit sehr verschiedenen Sprach- und Kulturhintergründen anziehen. Somit leisten alle deutschen Auslandskitas eine beachtliche Vorarbeit für den weiteren meist auf Deutsch ausgerichteten Bildungsweg dieser Familien im Ausland.
*Online-Umfrage aus dem Schuljahr 2016/17.
Quelle:
http://www.un.org/Depts/german/gv-56/band3/ar56262.pdf