Die FDP antwortet zur Europawahl 2019
Mit der Europawahl lassen sich die Weichen stellen für eine bessere Familien- und Bildungspolitik. Hier sind die Ideen der FDP:
1. Wie werden Sie deutsche Auslandskindergärten in Zukunft unterstützen?
Für uns Freie Demokraten ist klar, dass wir bei der frühkindlichen Bildung anfangen müssen, wenn wir Chancengerechtigkeit für jedes Kind wollen. In Deutschland wurden die Ausgaben für Kindergärten deutlich erhöht. Die Auslandskindergärten und ihre Arbeit wurden jedoch bislang kaum gewürdigt. Das wollen wir ändern, indem wir prüfen, in welche europäischen Programme Auslandskindergärten aufgenommen werden können bzw. welche Programme zu ihrer Förderung aufgelegt werden können.
2. Welchen Stellenwert hat, auch im Hinblick auf den Erzieher*innenmangel in Deutschland, eine Vereinheitlichung der Ausbildung bzw. EU-weite Anerkennungsstandards für Abschlüsse im Bereich frühkindlicher Bildung?
Wir Freie Demokraten wollen mehr europäische Bildungsangebote und weniger nationale Hürden, gerade auch in Schule und Berufsausbildung. Das gilt besonders für den Erzieherberuf, in dem ein großer Fachkräftemangel herrscht. Damit junge Menschen Ausbildungschancen in jedem EU-Land ihrer Wahl haben, wollen wir Bildungsfreizügigkeit als neue Grundfreiheit einführen. Für Schul-, Ausbildungs- und Hochschulabsolventen soll der Zugang in die Ausbildungs- und Arbeitsmärkte anderer Mitgliedstaaten so leicht wie möglich werden. Dazu muss auch die gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen, Ausbildungen, Praktika und Traineezeiten erheblich vereinfacht und beschleunigt werden. Zudem wollen wir die Harmonisierung der Startzeitpunkte von Ausbildungen oder den Zeiträumen der Abschlussprüfungen verbessern.
3. Mehrsprachigkeit ist ein wachsendes Phänomen in Deutschland und Europa: Wie wird Ihre Partei die deutschen Auslandskitas und Familien in Europa generell unterstützen?
Wir Freie Demokraten setzen uns für eine Förderung des Sprachenunterrichts und der Sprachkenntnisse von der Kita bis ins hohe Alter in der gesamten Europäischen Union ein. Denn Mehrsprachigkeit gehört zu Europa, erlaubt uns den Zugang zu anderen Kulturen und macht uns zu Europäerinnen und Europäern.
Wir wollen daher, dass jeder Mensch in Europa mindestens zwei Fremdsprachen sprechen kann. In jedem europäischen Land sollen Schülerinnen und Schüler vor allem die Fremdsprache ihrer europäischen Nachbarländer lernen können. Eine besondere Rolle spielen für uns dabei deutsche Auslandskitas, da sie Sprache in jungen Jahren besonders erfolgversprechend vermitteln können. Wie oben erwähnt, wollen wir prüfen, wie Auslandskindergärten und -kitas durch Förderprogramme stärker unterstützt werden können.
Wir wollen auch Familienangehörigen einer EU-Bürgerin oder eines EU-Bürgers ermöglichen, an dessen Arbeitsort zu leben und zu arbeiten. Dafür wollen wir das gesellschaftliche Klima und die politischen Rahmenbedingungen verbessern, damit Freizügigkeit nicht nur auf dem Papier besteht. Wir sprechen uns auch dafür aus, in allen Ämtern in Europa Englisch als zusätzliche Verwaltungssprache einführen.